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Handlungsfeld Gesundheit und Pflege

Die Klinik bietet medizinische Dienstleistungen im Rehabilitationsprogramm an. Krankenschwester hilft Menschen mit Behinderung oder Verletzung. Arzt spricht mit dem Patienten über die Behandlung. Vektordarstellung der Physiotherapie. © iStock | robuart

Mission

Um den Herausforderungen im Gesundheits- und Pflegebereich effektiv zu begegnen und die regionale und dennoch umfassende Versorgung in Sachsen auch in Zukunft sicherzustellen, werden wir die Akteure im Gesundheits- und Pflegebereich dabei unterstützen, bis 2030 möglichst umfassende, stabile, verlässliche und sichere digitale Anwendungen zu etablieren.

Die Corona-Pandemie hat zahlreiche Herausforderungen im Bereich Gesundheit und Pflege offengelegt und uns vor Augen geführt, welche Vorteile digitale Vernetzung und Lösungen in diesem Bereich bieten könnten. Das wesentliche Manko im Gesundheits- und Pflegebereich in Sachsen ist jedoch durch den demografischen Wandel bedingt, also die sinkende Zahl der Menschen im jüngeren Alter und die gleichzeitig steigende Zahl älterer Menschen. So wird der Gesundheits- und Pflegebereich durch eine im Durchschnitt ältere Bevölkerung stärker beansprucht. Hinzukommen ein Finanzierungsengpass und der Fachkräftemangel.

Der demografische Wandel vollzieht sich in Sachsen im Vergleich schneller als in anderen Bundesländern. Grund hierfür sind die massive Abwanderung insbesondere jüngerer Altersgruppen in den Jahren 1989 bis 1991 sowie der unmittelbar im Jahr 1989 einsetzende dramatische Geburtenrückgang. Auch wenn sich zwischenzeitlich die Geburtenzahlen erholen konnten und ein leicht positiver Wanderungssaldo zu verzeichnen ist, ist der Bevölkerungstrend weiterhin rückläufig. Die damit verbundenen Herausforderungen im Gesundheits- und Pflegebereich können nur bewältigt werden, wenn alle Akteure die unausweichlichen, tiefgreifenden Transformationsprozesse aktiv mitgestalten, stärker als bisher Kooperationen eingehen und die sich durch den digitalen Wandel bietenden Chancen ergreifen.

Im Gesundheits- und Pflegebereich liegt ein Fokus des digitalen Wandels insbesondere auf der Umwandlung von größtenteils noch analogen in digital basierten, dabei jedoch auch neu und nutzerfreundlich zu gestaltende Prozesse. Diese sollten für Patientinnen und Patienten die Behandlungs-, Pflege- und Betreuungsqualität, die damit verbundene Sicherheit sowie die Hoheit über die Verarbeitung ihrer Daten, die notwendige Transparenz und das Vertrauen in die Technologie stärken. Nur mit Vertrauen werden wir eine breitere Anwendung digitaler Lösungen im datensensiblen Gesundheits- und Pflegebereich generieren.

Die Erfüllung der Kernaufgaben der Beschäftigten im Gesundheits- und Pflegebereich, die den direkten Kontakt mit den Patientinnen und Patienten vorsehen, werden von zunehmenden administrativen Aufgaben überlagert. Ein gelingender digitaler Wandel ist daher eine Grundvoraussetzung und ein erster Ansatzpunkt für einen erfolgreichen Umgang mit verringerten Personal-, Zeit- und Finanzierungsressourcen in der Gesundheitsversorgung.

Eine qualitative medizinisch–pflegerische Versorgung setzt im besonderen Maße auf den direkten Kontakt zwischen Menschen. Daran wird auch der digitale Wandel nichts ändern. Dennoch digitalisiert sich das Arbeitsumfeld der Beschäftigten im Gesundheits- und Pflegebereich zunehmend – von der Primärprävention über den Akut- und Rehabilitationssektor bis hin zur Pflege und/oder dem Hospiz und Palliativbereich. Ausreichende Kompetenzen der Beschäftigten für die Anwendung digital basierter Prozesse bzw. von digitalen Technologien sind daher von entscheidender Bedeutung für die Sicherstellung der zukünftigen Versorgung.

Interaktion und Kommunikation im Gesundheits- und Pflegebereich sind aufgrund der Vielzahl an Akteuren von großer Bedeutung. Hierzu gibt es für den öffentlichen Gesundheitsdienst Vorgaben auf Bundes-, Landes- und kommunaler Ebene. Durch den digitalen Wandel hat die Kommunikation über Messenger-Dienste und soziale Medien, insbesondere zu den Bürgerinnen und Bürgern, enorm an Bedeutung gewonnen. Auch diese muss effizient, sicher, altersabhängig und anwenderfreundlich gestaltet sein.

Der digitale Wandel ist auch im Gesundheits- und Pflegebereich mit der Zentralisierung von Informationen und Datenflüssen sowie mit der steigenden Abhängigkeit von digitalen Infrastrukturen verbunden. Da die Daten im Gesundheits- und Pflegebereich hochsensible, persönliche Informationen darstellen, ist die Sicherstellung der Informationssicherheit ein entscheidender Erfolgs- und Akzeptanzfaktor und muss von Anfang an mitgedacht werden.

1. Vereinheitlichung und Optimierung der Prozesse in den Gesundheitsämtern bis 2026 (Federführung SMS)

2. Vollständige Digitalisierung der administrativen Prozesse in der Patientenversorgung in den sächsischen Krankenhäusern bis 2025 (Federführung SMS)

3. Umsetzung von Sicherheits- und Qualitätsmaßnahmen in den Kritischen Einrichtungen der sächsischen Krankenhäuser bis 2026 (Federführung SMS)

4. Erweiterung der Informations-, Beratungs- und Bildungsangebote zu digitalen Pflegeanwendungen (DiPA) und digitalen Unterstützungsprozessen in der Pflege in Sachsen bis 2028 (Federführung SMS)

5. Begleitung und Unterstützung des Prozesses, digitale Anwendungen im Gesundheits- und Pflegebereich bis spätestens 2030 zu etablieren, beispielsweise die elektronische Patientenakte (ePA) und das E-Rezept (Federführung SMS)

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